Speira investiert 40 Millionen Euro in weitere Recyclingkapazität, um das Rheinwerk weiterzuentwickeln und an dem Standort in Summe dann bis zu 1,5 Millionen Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr zu realisieren. Die Richtung ist dabei seit Langem eingeschlagen: „Wir wollen in Europa die Nummer 1 im Aluminiumrecycling werden“, erklärt Boris Kurth, Leiter des Dosengeschäfts bei Speira sowie des Recycling- und Gießereibetriebs im Rheinwerk. „In den vergangenen 20 Jahren haben wir am Standort bereits signifikante Recyclingkapazitäten und Europas modernste Sortieranlage für Dosenschrotte aufgebaut und dadurch die höchst energieintensive Primärproduktion von Aluminium ersetzt. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter und unterstreichen unser Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft mit dem vierten Recyclingofen für das Rheinwerk.“
Der neue Ofen wird 2025 errichtet. Der Produktionsbeginn ist für Anfang 2026 geplant. Parallel wird die dritte von vier vorhandenen Gussanlagen umgebaut und damit für Recyclinglegierungen optimiert. So verringert das Rheinwerk weiter seinen ökologischen Fußabdruck und verfügt dann über eine Recyclingkapazität, die – verglichen mit der Primärerzeugung derselben Menge – bis zu 1,5 Millionen Tonnen CO2 einspart.
Schritt für Schritt zum „Recycling-Hub“ Europas
Der neue Ofen und der Umbau der Gussanlage sind ein Schritt, dem weitere folgen werden. „Wir bauen das Rheinwerk mit seiner strategischen Lage im Herzen Europas zum führenden ‚Recycling-Hub‘, also einem echten Knotenpunkt für unsere Branche, aus. Das ist unser langfristiges Ziel für unsere vollständige Transformation“, erklärt Kurth.
Neuer Glanz in alten Hallen
Ein Drittel der heruntergefahrenen Hütte wird das neu zu errichtende Schrottlager beheimaten. Hier werden nicht nur Lagerflächen entstehen, sondern auch Anlagen zur Beprobung der eingehenden Schrotte und deren Vorbereitung für das Einschmelzen. „Die langen Hallen ermöglichen es uns, groß zu denken und zu planen. Dieses riesige neue Schrottlager schafft Platz für das ‚Futter‘ aller unserer Recyclingöfen – nicht nur für den neuen“, freut sich Kurth. „Die Beprobung brauchen wir für die Schrotte, die schon einen Lebenszyklus hinter sich haben. Diese ‚post-consumer scraps‘ sind eine Quelle, die wir noch viel stärker nutzen wollen.“ In der Gießerei werden außerdem die Lagerflächen für Krätzen erweitert. Krätze ist die Oxidschicht, die sich beim Abkühlen des Flüssigaluminiums bildet und abgeschieden wird, um wieder recycelt zu werden.
Alles für die schnelle Dose
In dem neuen Recyclingofen werden dann solche Aluminiumlegierungen geschmolzen, die nach dem Walzen zu Getränkedosen verarbeitet werden. In diesem Markt kann Speira die eigene Nachhaltigkeitsambition besonders gut belegen. Denn die Getränkedose ist ein sehr schnelllebiges Produkt, der Lebenszyklus von Produktion über Befüllung, Verkauf im Einzelhandel, Konsum durch den Endverbraucher, Entsorgung bis zum Recycling dauert nur rund 60 Tage. Das bedeutet, dass ein und dasselbe Dosenaluminium viele Male pro Jahr die Recyclinganlagen von Speira durchläuft und der ökologische Vorteil modernster Technik besonders oft und besonders effizient genutzt werden kann. Deshalb setzt sich Speira auch für eine ständige Verbesserung der Recyclingquote bei Getränkedosen ein: Unter dem Dach des Verbandes European Aluminium forscht das Unternehmen zusammen mit anderen Herstellern an recyclingfreundlichen Legierungen und fördert Pfand-, Rücknahme- und Sammelsysteme für das wertvolle Leichtmetall.
Im Bild: Rechts die Gießerei, in der der neue Ofen errichtet wird, vorne links die drei Hallen der heruntergefahreren Aluminiumhütte, die nun teilweise für neue Lagerflächen und die Beprobung genutzt werden sollen.
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